Thing Frankfurt Blog / Kalender

GOTO Vernissage

15. November 2003

Ausstellungseröffnung:
7 Mobiles von Paul Claessen vs. Kanji-walls von Mari-chan
Musikbegleitung von JamesDeanBrown

* * *

7 Mobiles von Paul Claessen

Schweben, bewegen, stets neu, immer wieder das Gleiche ganz anders,
das Mobile ist eine Kunst zwischen den Welten. Die neun Arbeiten von
Paul Claessen verraten einiges über das Selbstverständnis des
Künstlers. 1953 in Rüsselsheim geboren arbeitet er nach einem
Architekturstudium als Grafiker und versteht sich als einer, der
Ordnung schafft. Eine Ordnung von Linien, Flächen und Farben. Im
Mobile sucht der Meister seinen Meister, denn das Mobile löst die
angestrebte Ordnung immer wieder auf, um sie von Neuem verändert,
entstehen zu lassen. Am deutlichsten wird der Hang zur Ordnung und
die Lust an der Unordnung bei den Arbeiten mit Draht. Die "wirren
Träger" schlängeln sich ohne erkennbare Form in einem strengen Raster
zu einer klar definierten Fläche. Claessens Arbeiten befreien das
klassische Mobile von seiner kitschigen Attitüde, sie springen von
der Dekoration zur Konstruktion und wieder zurück. So verschmelzen
die Konstruktionselemente und die Motive zu einer Einheit, die
Konstruktion wird zu ihrer eigenen Aussage. Die im Goto ausgestellten
Arbeiten formulieren gleichzeitig auch das
Spektrum des Mobiles. So findet in "Punkt und Linie zur Fläche" das
Grundsatzreferat zur Arbeit des Grafikers seinen ewig neuen Ausdruck
und Auftrag.

Neben den 7 dauerhaften Arbeiten zeigt Claessen am Eröffnungsabend
zwei temporäre Mobiles, die sich einfach, aber stets im Gleichgewicht
befindlich, auflösen: Sei es, dass die Luft entweicht oder das Eis
schmilzt, bis der Kollaps eintritt.

* * *

Kanji-walls von Mari-chan

KAGE - der Schatten, hat im japanischen seine ganz besondere
Bedeutung. Der Schatten spendet nicht nur Schutz vor dem grellen
Licht der Sonne, er ist auch Kunst an sich. Viele Zeilen japanischer
Dichtung beschreiben den Schatten an sich und sein Spiel im Wald, im
Garten oder an der Hauswand. Die Poesie des Schattens findet sich im
klassischen Gartenbau bis in die zeitgenössische Architektur Japans.
Ein durchweg positiv besetzter Begriff.
Der Schatten der Mobiles von Paul Claessen trifft auf die
Kanji-Walls, die Raumwände im GOTO, die von Mari-chan gestaltet
wurden. "Typographie, Grundkurs I", hätte diese Arbeit auch genannt
werden können. Gezeigt werden Tafeln mit den Buchstaben des
japanischen Alphabets - "Kanji"-Grundlagen für den interessierten
Besucher des GOTO - schwarz/weiss in strikter Regelmässigkeit
aufgereiht und mit der deutschen Bedeutung versehen.
Strich-Punkt. Mobile und Schattenwurf und Kanji. Der Innenraum erhält
eine völlig neue Interpretation.

Ort

GOTO, Weserstr. 14, 60329 Frankfurt

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