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Fichtennadeln auf dem Tanzboden von Raum 121

03. December 2010

Einmal mehr zu Gast in fremden Räumen und zum furiosen Abschluss des Jahres, bespielen wir in der ersten Dezemberwoche das MA* – die ehemalige Diamantenbörse in der Stephanstraße 1-3. Wir zeigen noch einmal alles, was wir können und haben und dazu gehört: eine Ausstellung, in der sich 15 Künstlerinnen und Künstler mit dem Thema Weihnachtsbaum auseinandersetzen, die Two-Size-Kalender 2011-Release, der Brilliant Soul- Allnighter mit der DJ-Legende Terry Jones aus London, die beiden Verbrecher Verlag-Autoren Frédéric Valin und Sarah Schmidt auf der Lesebühne, ein Schneemannworkshop für Kinder und als Gastact die Improvisations- theatergruppe square samt Gaststar aus Kanada. Schaufenstergestaltung by ANALOGE TAGE. Und WIR!

15 Künstlerinnen Künstler setzen sich mit dem unvermeidlichen auseinander: der Weihnachtsbaumfrage: Stefan Wieland / Hendrik Wittkopf / Kai Staudacher / Sara Lehn / Kathrin Höhne & Bjarte Gismarvik / Jacqueline Jurt / Sebastian Stöhrer / Carina Klein / Renata Kudlacek / Dirk Krecker / Ed Baga / Isa Hartikainen / Selbermann (Foto) / Susanne Partoll / Emma Barnard / Sibel und Anny Öztürk /Giulietta Coates / Bernd Metz



Zu Weihnachten muss man sich in verhalten, in Deutschland. Man kann das christliche Fest, den Kommerz, den Trubel, die angehängten Rituale kritisieren und ablehnen, ignorieren kann man sie kaum. Die Gretchenfrage – wie hältst Du es mit dem Weihnachtsfest – hat sehr starke ästhetische Aspekte. Der Weihnachtsbaum ist die Skulptur zu Weihnachten. An seiner Existenz, seiner Positionierung im familiäen und städtischen Raum und schließlich seiner Gestaltung lässt sich ästhetisch, historisch und soziologisch ablesen, wie diese Frage beantwortet wird. „Fichtennadel – don´t mess with xmas“ nähert sich der Thematik auf zwei Weisen. Die Ausstellung bringt künstlerische Perspektiven zusammen bzw. in Konfrontation. 20 Künstlerinnen und Künstler zeigen das, was ihnen zum Sujet Weihnachtsbaum in den Sinn kommt und gestaltet werden will. Sie sind in verschiedenen Genres und Disziplinen zu Hause, zu erwarten ist also eine sehr weitgefächerte Schau auf den Gegenstand. Auf Weihnachten als „Fressfest“ bezieht sich beispielsweise der Wurstbaum von Kathrin Höhne & Bjarte Gismarvik, für den Gref Völsing spezielle Würste herstellen ließ. Die nahezu hemmungslose Verwandlung des städtischen Raums in eine gewaltige Weihnachtsvitrine ist kein neues Phänomen, das zeigt Jacqueline Jurts Postkarte mit dem nahegelegenen Eschenheimer Turm als gigantischem Christbaumständer. Giuletta Coates aus London zielt mit ihrem hübsch gespickten Weihnachtsapfel auf Voodoo-Praktiken und damit das Zusammentreffen christlicher und heidnischer Traditionen – der sich ja auch der Weihnachtsbaum verdankt. Die beiden Wiesbadener Grafikerinnen Isa Hartikainen & Carina Klein zeigen eine Lametta-Animation, die sehr schön den Zauber entdeckt, der noch in der kitschigsten Inszenierung verborgen sein kann.
Kurator: Jakob Hoffmann

Ort

Stephanstraße 1-3, 60313 Frankfurt

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