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Kacheltisch live! noise im spaetkapitalistischen bankett der identitaeten
16. September 2008
indem weisses rauschen, als signal welches alle frequenzen mit gleicher intensitaet enthaelt, andere akustische signale ueberlagert, ausschliesst und unterdrueckt, wirkt es unterbewusst beruhigend und entspannend. dieser ausschlussmechanismus, der durch informations- und reizueberflutung, durch nie enden wollende wahlmoeglichkeiten in der ueberbordenden spaetkapitalistischen warenwelt, auch ausserhalb des aesthetischen wirksam ist, weist auf moeglichkeiten einer kritik an noise hin. materialaesthetisch kann noise als versuch verstanden werden, dem weissen rauschen, obzwar nicht in seiner reinen undynamisch gleichfoermigen und somit schnell im sinne der warenform problematischen form, modulierend und verfremdend naeher zu kommen. es mag zwar eingewendet werden, dass genau diese materialaesthetik, indem sie die zeitwahrnehmung stoert, eine radikale aufhebung musikalischer grundstrukturen darstellen kann. jedoch ist nicht so sehr das aesthetische endergebnis, als vielmehr der produktionsprozess in der noise musik, zwar nicht revolutionaer, so doch im versuch die technisches koennen ablehnende haltung des (stumpf-)punk, mit der gegen festgelegte strukturen opponierenden idee der freien improvisation zu verbinden und in einem aesthetisch sowie koerperlich ueberwaeltigenden formversuch zu enden, zumindest fuer den augenblick sowohl fuer den musiker als auch den zuhoerer eigentuemlich befreiend. dabei wird, so muss auch selbstreflektierend eingestan
Ort
Varrentrappstraße 38
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