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wildwechsel :: studio contraire

30. September 2006

studio contraire
SABI. Installationen.

Vernissage Samstag 30. september 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: von 4. Oktober - 6. Oktober 06
Öffnungszeiten: Mi. Do. Fr. 18.00 - 21.00 Uhr u.n.V.


Das Debut des Intermediakünstlers Marco Spies vereint verschiedene Arbeiten
zu einer Reise von der Sehnsucht zur Erkenntnis. Begonnen wird mit einer
Rauminstallation. Ein Zimmer ist zu sehen, schlicht eingerichtet, ein
Fernseher, ein Tisch, ein Stuhl, auf dem Tisch rote Rosen, frisch noch bei
Ausstellungsbeginn, ein offener Brief. Mit schwarzer Farbe hat jemand
trotzig an die Wand geschrieben: "Wir sind nicht hier, um glücklich zu
sein". Das
vollkommene Zuhause ist der ironische Titel der Arbeit über die Sehnsucht
und die Einsamkeit.

Wer nicht aufgibt, macht sich auf den Weg. Unter dem Motiv der Suche hat
der Künstler einzelne kleinere Arbeiten vereint, Fotografien etwa, die
durchfahrene Landschaften zeigen, oder das Gedicht Prozess, das in poetisch
knapper Form einen Findungs- und Gestaltungsprozess beschreibt.

Die Suche führt den Besucher schließlich zur Erkenntnis, sinnigerweise im
Garten der Galerie platziert, in Form der interaktiven Skulptur Dialektik,
die formal an die japanischen
Torbögen an Tempelanlagen anknüpft und spielerisch die Atome des
Informationszeitalters, die Null und die Eins zum griechischen Phi
verbindet, der vollkommenen Zahl, die den goldenen Schnitt bestimmt.

SABI, der Titel der Ausstellung, bezeichnet im japanischen ästhetische
Einfachheit, sowie das Schönerwerden der Dinge durch Altern und Benutzung.
Er verweist damit auf die vom Künstler verwendeten Materialien und die
schlichte, meist auf Schwarz und Weiß
reduzierte Ästhetik, aber auch auf das Thema der Zeit, das in allen
Arbeiten der Ausstellung mittel- oder unmittelbar spürbar ist.

Mit seinem Kunstprojekt studio contraire stellt Marco Spies die Frage nach
Möglichkeiten des Erkennens und Verstehens angesichts einer immer
komplexeren und den Menschen auf seine Rolle als Konsumenten reduzierenden
Welt. Selbst beruflich aus der Multimedia/Werbewelt kommend, versucht er in
seiner künstlerischen Arbeit, die in der
Werbewelt so ersehnte "Nahtlosigkeit" der Medien und Technologien
aufzubrechen und stattdessen Widersprüche sichtbar zu machen, sie in
Schwingung zu versetzen und die Zwischenzustände, das Rauschen, zu
erforschen.

Ort

Galerie Wildwechsel, Rotlintstrasse 98, 60389 Frankfurt

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