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Thing Frankfurt 6.6.1994 - II

6. 6. 1994

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Message #3591 - FRISCHMACHERINNEN
Date: 01-Jun-94 23:04
Von: Sabine B. Vogel
An: Stefan Roemer
Betreff: Re: FrischmacherInnen
Antworten: #3576 <--> #3596

es ist angenehmer zu lesen, wenn du deine Antworten direkt an die einzelnen adressiert - so eine Zusammenfassung ist nicht sooo userfriendly...

SR>Und hier gleich zu Kromes teasing bzgl. des Uni-Raums und der
SR>Medienstrategie:
...deleted...
SR>Wohl moeglich integriert aber gerade die raeumliche Vielfalt einen
SR>konstitutiven Bestandteil von FrischmacherInnen (war da nicht

die wenigen Vortraege, denen ich beigewohnt habe, liessen mich doch verwundern. offensichtlich funktioniert das doch nicht! die jeweiligen Raeume bringen eben nicht ein je eigenes Publikum mit. Wird wohl allgemein zu viel angeboten - was zieht, sind weder Ort noch Thema, sondern die Groesze des Bekanntenkreises und Bekanntheitgrades. Obwohl Riepe in Koelle doch eigentlich auch kein Unbekannter ist. merkwuerdig. so versteh ich auch Kromes Kommentar - der macht uebringens immer nebenbei Selbstreklame, ist uns hier schon ziemlich gelaeufig u. wird schnell ueberlesen..., daher kam auch sein Tonfall... - der auf die Attraktivitaet des Raumes verwies. da funktionierte der ehemal. Friesenwall 116a tatsaechlich besser, gleich, ob der schoener, besser gelegen u. bereits eingefuehrt war. Auf jeden Fall hatten die Veranstalter einen groszen Bekanntenkreis, den sie mobilisieren konnten.

DEr Uni-Raum war wirklich ziemlich triste.

SR>... die Gesamtheit der interaktiven Strukturen in einer Veranstaltung
SR>als Untereinheit des

interaktive Strukturen? versteh ich nicht in diesem Zusammenhang

SR>Wo bleibt nach dem anfaenglichen Beschnuppern in der Mailbox der
SR>Bezug zu den Vortraegen?

berichte Du doch mal basics ueber die Veranstaltungen. offensichtl. sind nicht sooo viele TTler bei den Vortraegen und umgekehrt.

Sabine

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Message #3595 - FRISCHMACHERINNEN
Date: 02-Jun-94 00:38
Von: Michael Krome
An: Stefan Roemer
Betreff: Frischmacher, wo sind eigentlich die - Innen (Nicht die echten)

Aufgrund eines offenbar exitsierenden Problems mit dem Mailer in DDF, hab ich von deiner msg nur durch Sabines Quoten erfahren, habe mich jetzt manull in DDf eingeloggt und kann daher selbst nicht quoten. Schön jedenfalls, daß ein Frischmacher nun auch aktuell Stellung beziehen kann.
Deswegen Punkt für Punkt.

Blumentöpfe gewinnen bzgl der Lengerschen Kritik einer diffus gelassenen Bemhung "linker Theorie":

Die FM machen m.E. den legitimen Spagat zwischen simplifizierten populistischem Gestus und einem avancierten Anspruch andererseits. Ich glaube aber trotzdem NICHT, das man die fehlende Präzision bestimmter theoretischer und praktischer Referenzen und Reflektionen NUR mit der, durchaus berechtigten pragmatischen Absicht rechtfertigen kann.

Mit anderen Worten, man braucht gar keine Blumentöfpe gewinnen zu müssen und kann trotzdem etwas stärker in den Schwachpunkten sein, wenn du ahnst, was ich meine.

Es geht eben gerade also NICHT um "allumfassende, wahrheitsbeanspruchende Theorien", die FM, durch den Bezug zu einem saugenden Schwamm linker Theorie aber selbst suggeriert.

Handlung. absolut deiner Meinung, fragt sich nur, ob eine, entschuldige meine Polemik, eklektizistisches und epigonales Aufbereiten mittels des Modells von Vorträgen im hinreichenden Sinn heutzutage als Handlung beschrieben werden knnen. M.E. erfllt DAS eben genau nicht meine Vorstellung von HANDLUNG (jedenfalls nicht in einem auch nur annähernden Sinn von wünschenswerter oder auszulsender Handlung, trotzdem will ich nochmal, nicht das Missverständnis aufkommen lassen, daß ich die Aktivitäten von FM nicht im Ansatz als sehr erfreulich sehe)

Prozess der Zusammenarbeit:

Bitte strafe mich Lügen, aber ist es nicht eine Zusammenarbeit (auch polemisiere ich gerne in dem Sinne daß ich davon ausgehe, das Zusammenarbeit eher als Option und Wunsch gemeint ist, denn als Tatsache) gerade auch mit noch nicht Gleichgesinnten wnschenswert, oder bleibt man nicht so im eigenen Dunstkreis stecken, was ja eben kein Ziel der FM war/ist ?

Popularität der FM

Natürlich ist es absolut verstnädlich, daß es da einige "Defizite zu beklagen gibt", wie du schreibst, wie denn auch sonst, ABER, meine Kritik geht da auch wieder in eine mir fehlende sprachlichen Stil (im Sinne von Haltung, welches auch Handlung werden kann) Also: Da diese Defizite abzusehen waren/sind halte ich den programmatisch-optionalen und auch in anderer Hinsicht sehr bedenklichen Titel für unpassend. Und zwar weil er prospektierend das hypostasiert, was es dann am Ende einzulösen gilt und insofern (nach meiner Erkenntnis solcher Handlungslogiken) eben dieses verhindert.

Bzgl. einer möglichen Angst vor der Prostitution des Kollegen Lenger könntest du glaube ich recht haben, aber immerhin hat sich schnell herausgestellt, daß wir beide Hans Meiser lieben, kann also so schlimm nicht sein.

Wohlfahrhtsauschussvergleiche:

Warum das VÖLLIG anders gelagert sein soll verstehe und glaube ich nicht ganz und wenn es so wre, würde ich denken, daß eine nochmalige Diversifikation und Separiereung die ganze Sache auch nochmal schwieriger macht.

Zu der topograhischen Politik der FM (UniRaum usw.):

Die zurecht von dir angesprochene Beliebigkeit der meisten großen oder institutionellen Räumlichkieten/Träger heisst aber doch im Umkehrschluss nicht: Frische Veransatltung unter Freunden und NIchteinbeziehung der personellen Kontexte in denen sie zumindest stattfinden. Mit anderen Worten: NIchts gegen räumliche Vielfalt, Dezentralisierung und andere Modelle die dann gerne benannt werden, aber auch die können, jeder für sich , funktionieren. Konkret: für meine Begriffe hätte z.B. die Uni Veranstaltung dann funktioniert, wenn zumindest auch 50 %. also 10 Leute aus dem Bereich der "linken Theorie" oder werauchimmer, auch zu dieser ja im Prinzip wirklich interessanten Veranstaltung gekommen wren.
Mit noch anderen Worten: wenn Stefan Beck schon so ein Klasse Logo macht, also die Verpackung stimmt, dann ist es mir räselhaft, wie dann nicht auch Logistik, Multiplikation, Rahmen, Kontext, meinetwegen Soziotop usw. mitgedacht werden.

Nur um nochmal den Grund meiner bewusst polemischen Bemerkungen anzuführen: Hättet Ihr nicht so programmatisch mit Pauken und Trompeten losgelegt, sondern euch stattdessen eine für meine Begriffe weitaus konstruktivere Unsicherheit und Unvermgen eingestanden, dann hätte ich persönlich das sehr viel besser gefunden.

Marginalität und Böswilligkeit:
Es geht doch gerade um die Kluft zwischen Anspruch und Verwirklichung, also schön, das es im Konzept nachzulesen ist, nur zähle mal die Konzepte, die gerade im linken Bereich geduldig auf Papier gefordert, aber nicht eingelöst werden. Ich dachte es ginge um HANDLUNG, da erscheint mir dein Verweis auf das Konzept doch etwas schmalbrüstig. Verpackung: Da bin ich sehr dafür und in dem Zusammenhang auch sehr für Prostitution, geb ich dir recht.
Und bitte, sieh das nicht als Bösartigkeit, sondern vielleicht als etwas zu harte, aber interessierte Kritik.

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Message #3596 - FRISCHMACHERINNEN

Date: 02-Jun-94 00:43
Von: Michael Krome
An: Sabine B. Vogel
Betreff: FrischmacherInnen
Antworten: #3591 <--> #3597

> SR>Wo bleibt nach dem anfaenglichen Beschnuppern in der Mailbox der
> SR>Bezug zu den Vortraegen?

Ich hatte schon zwei Tage nach dem Riepe Vortrag eine fortführende Interpretation, was den Bildbegriff der Medien usw. angeht hier gepostet. Offenbar in der wirklich (hallo Heiko) ärgerlichen Phase eines Verschwindens von msgs.

Aber SR hat recht, neben der grundsäzlichen Kritik zum Ansatz und Realisation, die zwangläufig irgendwo im Sande verläuft, sollten wir auch auf, das was konkret inhaltlich passiert eingehen. Werde das in Bezug auf Riepes Vortrag nochmal versuchen.



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